Die Kongsberg Kirche

Die Kongsberg Kirche ist die größte Kirche Norwegens im Barockstil. Die puristische Wirkung der Aussenfassade steht im Kontrast zum maniristischem Interieur der Epoche des Rokoko. Hierfür sind unter anderem die einzigartigen Kronleuchter, das Deckengemälde und die Glogerorgel beispielhaft. Das Glockenspiel mit seinen 24 Glocken kann täglich um 09:00 Uhr, 12:00 Uhr mittags, 15:00 Uhr und 18:00 Uhr gehört werden.

Geführte Touren

Unsere geführten und sehr empfohlenen Touren mit Besichtigung der Kirche dürfen im voraus gebucht werden Telefon Nr. +47 45425078 wählen. Besuchen sie gerne unsere sonntäglichen Gottesdiensten um 11:00 Uhr.

Die Kongsberg Kirche

Der Bau der in der Grubenstadt vollzog sich im Zeitraum 1740 bis 1761 nach dem Entwurf des deutschen Oberberghauptmanns Joachim Andreas Stukenbrock. Trotz nüchterner Aussenfassade wurde die Kirche mit einem prachtvollen Interieur im Stil des Rokoko ausgestattet, welches vom nachfolgenden Oberberghauptmann Michael Heltzen stammt. Kongsbergs Silberminen hatten eine enorme Bedeutung für die Stadt und das Königreich. Weil sie eine Gabe Gottes darstellten, ist die Altarseite mit Kanzel und Orgel ungewöhnlicherweise westlich angelegt – eben dort, wo sich die grössten Silberminen befanden. Während des 2. Weltkrieges - ab 1944 - wurden sowohl die Kronleuchter als auch das wertvolle Altargeschirr in 2,3 km Tiefe der sicheren Silberminen Kongsbergs aufbewahrt.

Logen und gallerien

Die Kirche verfügte ursprünglich über 2400 Sitzplätze, sektioniert in strenger Hierarchie des Bergwerks. Auf der östlichen Gallerie befindet sich oben die Loge des Königs und darunter die Logen des Oberberghauptmanns und dessen Mitarbeitern (mit eigenen Türen). Die Hochzeitsloge befindet sich ebenerdig. Die Gesellen sassen auf einfachen Holzbänken in der dritten Gallerie, im Amfi-Stil angelegt.

Innenausstattung

Von den Händen Hendrich Bechs und Brede Rantzaus stammen die Holzschnittarbeiten, sämtliche Ornamente und Skulpturen im Altarbereich. Dem schwedischen Maler Eric-Gustaf Tunmarck verdanken wir sowohl das Deckengemälde als auch die Bilder der Süd- und Nordeingänge. Er schuf auch im Sinne der Illusionsmalerei die Marmorierung im Altarbereich. Nur der Taufstein der Kirche besteht aus Marmor. Niels Thaaning aus Dänemark malte die Bildserie der Thronwand und um den Altar. In der Hochzeitsloge hängt ein Gemälde Adam Breens mit einer Abbildung des grössten und spektakuleren Silberfundes, der 1630 in der Segen-Gottes-Grube mit dem Gewicht von 95 kg reinem Silber, gemacht wurde.

Kronleuchter

Die bedeutenden Kronleuchter entstanden in der Glasbläserei Hokksund (20 km von Kongsberg). 1766 angefertigt, wurden sie ab 1771 fester Teil der Innenausstattung der Kirche. Ihre ungewöhnliche und komplizierte Konstruktion, kombiniert mit bemerkenswerter Kunstfertigkeit, machen sie weltweit einzigartig. Das gesamte Skelett ist mit Glas verziert. Der Zierrat besteht aus handgeblasenen Prismen symbolischen Charakters, teilweise aus farbigem Glas (violett, blau, gelb, grün). Auf dem sechsarmigen, mittleren und grössten Kronleuchter ist die Königskrone zu sehen. Er ist 3 m hoch, mit einem Diameter von 1,5 m und verfügt über 30 Kerzenhalter. Sein Zierrat besteht aus ca. 300 Ornamenten. Die seitlichen dreiarmigen Kronleuchter (mit 24 Kerzen) sind 2,1 m hoch, und sind mit 175 Ornamenten geschmückt.

Gloger-orgel

Kongsbergs Orgel wurde 1765 von Gottfried Heinrich Gloger, im Stil des Norddeutschen Barock, gebaut. Mit 42 Registern hat die Orgel weit mehr als 2000 Pfeiffen und ist somit Skandianviens grösste historische Orgel. 2001 wurde das Instrument von der norddeutschen Firma Jürgen Ahrend restauriert. Stimmung: Ahrend/Werckmeister III, a 440 Hz. Bei besonderen Konzerten sorgen auch heute noch Calcanten für Wind in den Pfeiffen.

Glocken

Von den ursprünglich 4 Glocken des Turmes wurden 2 Glocken kurz nach 1800 entfernt. Nur die grösste und die kleinste dieser Glocken ertönten somit über 200 Jahre. In Sjælland (Frederiksverk) 1766/67 gegossen, wiegen sie jeweils 2 Tonnen und 250 kg. Im Zusammenhang mit dem Glockenspiel (2011) wurden die 2 fehlenden Glocken wieder ergänzt.

Glockenspiel

Dank vieler Spenden wurde im September 2011 das Glockenspiel mit seinen 24 Glocken eingeweiht. Es stammt aus der Werkstatt Olsen Nauen in Tønsberg. Die einzelnen Glocken sind jeweils nach bedeutenden Komponisten benannt. Das Glockenspiel hat einen Ambitus von 2 Oktaven und wird von einer elektrischen Klaviatur gespielt. Die stündlichen Ritornelle werden digital gesteuert. Zwei Spielglocken ergänzen gleichzeitig das Geläut der 2 Hauptglocken, sodass die ursprüngliche Anzahl der Glocken seit 2011 wieder 4 Glocken beträgt.

Die Glogerakademie

Die Glogerakademie arrangiert als eigene Sektion der Gemeinde ganzjährig Konzerte und Seminare: Im Sommer eine eigene, internationale Serie mit Orgelkonzerten und in der letzten Januarwoche die berühmten "Glogerfestspillene". Bitte siehe: gloger.no für weitere Auskünkfte über «Kongsberg International Organ Summer».

Herzlich willkommen in die Kongsberger Kirche!

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